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Verbund Zerstörte Kirchen (VZK)

Am 9. März 2013 trafen sich in Bad Belzig zum ersten Mal Vertreter verschiedener Vereine, die sich den Wiederaufbau oder die Teilwiederherstellung von in der DDR zerstörten Kirchen zum Ziel gesetzt haben. Neben dem Magdeburger Kuratorium Ulrichskirche e.V waren dies die Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam und die Stiftung Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig. In der Folge stießen etwas später noch der Förderverein Johanniskirchturm Leipzig und weitere Vereine hinzu. Ziel des Verbundes ist nach innen die Schaffung von Synergien unterschiedlicher Aktivitäten in den einzelnen Vereinen und nach außen Information und Werbung sowohl für den jeweiligen Wiederaufbaugedanken wie auch die Aufgaben des Verbundes selbst. Hierbei ist angestrebt, im Laufe der Zeit weitere Vereine mit ähnlichem Profil aufzunehmen. Ins Leben gerufen wurde das Verbundprojekt von Rainer Manertz (Kontakt: rmanertz@web.de) aus Leipzig, dem Mitbegründer der dortigen UNESCO-Initiative zur Eintragung der Leipziger Komponistenhäuser auf die Welterbeliste und Förderer verschiedenener Leipziger Kultureinrichtungen. Er übernimmt auch die Sprecherfunktion des Verbundes. In überschaubaren zeitlichen Abständen - neben dem regelmäßigen Gedankenaustausch über Mail , Post und Telefon - treffen sich die Teilnehmer in ihren jeweiligen Städten, um über ihre Vorhaben vor Ort zu informieren und weitere Schritte zu beraten. Als Schwerpunkte der gemeinsamen Arbeit kommen etwa Themen wie Förderung, Fördervereine, Finanzierungsprobleme, Bau- und/oder Sanierungsvorhaben, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Zusammenarbeit auf Kommunal-, Landes- oder Bundesebene, merchandising u.v.a.m. in Betracht. Außerdem bestehen Kooperationen mit Initiativen zur Wiederherstellung "gebrochener" topographischer Strukturen, etwa "Stadtbild Deutschland", "Aktion Mitteschön" in Potsdam und "Initiative zum Wiederaufbau der Ansgariikirche Bremen".

Verbundpartner:

Erinnerungsprojekt Stadtkirche Bad Muskau
BüV Luisenstadt Berlin (gegr. 1991), AG „Zerstörte Innenstadtkirchen“ www.buergerverein-luisenstadt.de
The House of one Berlin, www.house-of-one.org
FöG Sophienkirche/Busmannkapelle Dresden (gegr. 1998) www.busmannkapelle.de
FöV Johanniskirchturm Leipzig e.V. (gegr. 2003) www.johanniskirchturm.de
Paulinerverein Leipzig (gegr. 1992) www.paulinerverein.de 
Stiftung Universitätskirche Leipzig (gegr. 2008) www.stiftung-universitaetskirche.de
Kuratorium Ulrichskirche Magdeburg (gegr. 2007) www.ulrichskirche.de
Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam (FWG) (gegr. 2004) www.garnisonkirche-potsdam.de
Anschari e.V. - Vereinigung für das historische Stadtbild Bremens huschkebremen@t-online.de

1. Verbundtreffen am 09.03.2013 in Bad-Belzig/Borne

U.Thal, R.Manertz, M.Oldiges (+), A.Kitschke, B.Franck

 

 

Es trafen sich erstmalig Mitglieder der Stiftung Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig, des Kuratoriums Ulrichskirche Magdeburg und der Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam (FWG). Nach einer persönlichen Vorstellungsrunde ergab das nachfolgende Gespräch etwa folgende Schwerpunkte: Genese des Projekts, Ist- Stand, Perspektiven. Die Versammlung beschloss, andere Projekte mit einzubeziehen. Des Weiteren: Zusammenstellung betroffener Kirchen in Posdam, Kontakt FöV Johanniskirchturm Leipzig, Sondierung bei anderen Objekten (Rostock, Wismar, Dresden u.a.), Verlinkung auf den jeweiligen Webseiten.

2. Verbundtreffen am 12.10.2013 in Magdeburg

R. Manertz, J. Schulze, U. Thal, B. Franck, A. Kitschke, T. Köppe (v.l.n.r.)

 

In Magdeburg nahmen Mitglieder des FöV Johanniskirchturm Leipzig, des Kuratoriums Ulrichskirche Magdeburg und der Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam (FWG) teil. Die Versammlung war sich einig, dass der gegenseitige Erfahrungsaustausch die verbindende Klammer unserer Initiative ist. Neben den schon angesprochenen Schwerpunkten wie Förderung, Fördervereine, Finanzierungsprobleme, Bau- und/oder Sanierungsvorhaben, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Zusammenarbeit auf Kommunal-, Landes- oder Bundesebene, merchandising u.v.a.m. sind insbesondere die unterschiedlichen Nutzungskonzepte für unsere Zusammenarbeit von Bedeutung. Außerdem soll die gegenseitige "Verlinkung" in den Web-Auftritten der Vereine intensiviert werden. Im Anschluss an das Treffen erfolgte eine Besichtigung des Ulrichplatzes.

3. Verbundtreffen am 12.04.2014 in Leipzig

Die Teilnehmer des Leipziger Treffens

 

In Leipzig nahmen Mitglieder des FöV Johanniskirchturm Leipzig, der Stiftung Universitätskirche Leipzig, des Kuratoriums Ulrichskirche Magdeburg und der Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam (FWG) teil. Es bestand die Übereinkunft, dass in Zukunft untereinander ein Austausch von Vereinsmitteilungen etc. stattfinden soll sowie auch dort regelmäßig über unseren Verbund berichtet wird. Außerdem wollen die Verbundmitglieder Veröffentlichungen in ihren Tageszeitungen, Zeitschriften u.ä. an die Kollegen weitergeben. Die Verlinkung auf den jeweiligen Homepages soll baldmöglich abgeschlossen werden.Die Zusammenarbeit mit örtlichen und überregionalen Medien wird sowohl von Verbundseite als auch bei den Partnervereinen intensiviert. Die Organisation von Mitgliederfahrten zu den Schwesterprojekten als gemeinschaftsfördernde Aktionen wird bejaht.

4. Verbundtreffen am 30.08.2014 in Potsdam

Die Teilnehmer des Treffens in Potsdam

 

In Potsdam nahm diesmal auch ein Mitglied der BüV Luisenstadt Berlin und AG „Zerstörte Innenstadtkirchen“, sowie Mitglieder des FöV Johanniskirchturm Leipzig, des Kuratoriums Ulrichskirche Magdeburg, der Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam und über Grußbotschaften auch Mitglieder der FöG Sophienkirche/Busmannkapelle Dresden sowie der Stiftung Universitätskirche Leipzig teil. Neben den üblichen Berichten der einzelnen Fördervereine wurden diesmal die Nutzungskonzepte ausführlich diskutiert. Interessante Veröffentlichungen in den Tagezeitungen wurden ausgetauscht. Die Zusammenarbeit mit örtlichen und überregionalen Medien soll weiter ausgebaut werden.

5. Verbundtreffen am 31.01.2015 in Magdeburg

Vorne v.l.n.r.: J. Hähle, R. Manertz, T. Köppe
Hinten v.l.n.r. : U. Thal, A. Kitschke, B. Franck

 

In Magdeburg nahmen Mitglieder des FöV Johanniskirchturm Leipzig, des Kuratoriums Ulrichskirche Magdeburg und der Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam (FWG) teil. Bei diesem Treffen erfolgte die Vorstellung und Diskussion zum Logo-Entwurf. Über kleine Korrekturen (Farbe, Schrift usw.) sollten die Verbundpartner noch abstimmen. Des Weiteren wurde der noch fehlende Internetauftritt des Verbundes diskutiert. Als Sprecher des Verbundes wurde dessen Initiator Herr Rainer Manertz gewählt. Auf die Veröffentlichung von Themen des  Verbundes in den jeweiligen Vereinsmitteilungen oder -zeitschriften wird nochmals ausdrücklich verwiesen.

6. Verbundtreffen am 25.04.2015 in Dresden

Die Teilnehmer des Dresdner Verbundtreffens

 

Am Treffen in Dresden nahmen Mitglieder des FöV Johanniskirchturm Leipzig, des Kuratoriums Ulrichskirche Magdeburg und der Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam (FWG) (gegr. 2004) sowie der  FöG Sophienkirche/Busmannkapelle Dresden teil. Die Damen Scheffler und Zumpe sowie Herr Dr. Schumann begrüßten uns bei herrlichem Wetter am Ort der Gedenkstätte Busmannkapelle. Der Rundgang zeigte uns den beeindruckenden Baufortschritt der letzten Jahre: Aufstellung der Stelen 2009, Sockelbauwerk und Kapellenkörper 2011, Dach- und Fassadenaufbau 2015. Der Rohbau wird bis zum Herbst abgeschlossen sein. Das anschließende Treffen beschloss u.a. das neue Verbundlogo.

7. Verbundtreffen am 17. Oktober 2015 in Berlin

Tagung und Besuch der Ausstellung

 

Am Treffen in Berlin nahmen Mitglieder der BüV Luisenstadt Berlin/AG „Zerstörte Innenstadtkirchen“, des FöV Johanniskirchturm Leipzig, des Paulinervereins Leipzig, des Kuratoriums Ulrichskirche Magdeburg und der Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam (FWG) teil. Frau Dr. Bork und Herr Hobrack begrüßten uns in den Räumen des Stadtteilladens „dialog 101“.Herr Hobrack berichtete über Ziele, Aufgaben und Projekte des Bürgervereins Luisenstadt e.V. Das sehr ergiebige Treffen wurde durch den nachmittäglichen Besuch der beeindruckenden Ausstellung "Verlorene Gotteshäuser in der Berliner Mitte" gekrönt. Der äußerst interessanten Führung durch die Ausstellung durch Herrn Dr. Goebel, Herrn Fowler und Herrn Dr. Lemburg folgten anregende Gespräche. Herr Hans Berg konnte das Treffen mit vielen historischen Details bereichern.  Mit dem hinzugewonnenen Paulinerverein Leipzig repräsentiert der Verbund Zerstörte Kirchen über seine Partnervereine etwa 1600 Mitglieder! Diese Stärke gilt es vermehrt sowohl bei den Verbundpartnern als auch beim Verbund selbst verstärkt nach innen und außen zu vermitteln!

8. Verbundtreffen am 27. Februar 2016 in Leipzig

Die Teilnehmer des 8. Treffens in Leipzig

 

Ein ehrendes Gedenken galt am Anfang unseres Treffens dem am 6. Februar 2016 verstorbenen hochverehrten Gründungsmitglied und Vorsitzenden der Stiftung Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig, Prof. Dr. Martin Oldiges, der bis zuletzt lebhaft an unseren Verbundaktivitäten Anteil genommen und uns trotz seiner schweren Erkrankung regelmäßig mit detaillierten Informationen zum Stand der Arbeiten in der Paulinerkirche versorgt hat. Zentrales Thema des 8. Verbundtreffens war dann die Öffentlichkeitsarbeit. Wir begrüßten besonders unsere „Neuzugänge“, Frau Pfarrerin Friederike von Kirchbach vom Berliner Projekt „House of One“, einem am Ort der ehemaligen Petrikirche geplanten Begegnungszentrum der großen Religionen sowie Herrn Olaf Graszt, den Vorsitzenden des „Freundeskreises Gellert“ zu Leipzig.

9. Verbundtreffen am 5. November 2016 in Potsdam

v.l.n.r.:Kitschke, Berg, Hähle, Jonas, Manertz,
  Dombert, Hoffmann, Bork, Eckert

 

Schwerpunkt des Treffens in der Nagelkreuzkapelle auf dem Gelände der ehemaligen Garnisonkirche war diesmal die Diskussion um eine inhaltliche Öffnung des VZK hin zur Einbeziehung von aus anderen Gründen zerstörten Kirchenbauten – auch in den alten Bundesländern – oder von Profanbauten. Letzteres wurde mehrheitlich abgelehnt. Daneben waren Formen der Öffentlichkeitsarbeit sowie Spendenakquise und
Sponsorengewinnung wichtige Themen, die vor allem in den regelmäßig bei VZK-Treffen vorgetragenen Berichten der jeweiligen Verbundpartner vielerlei Anregung und Diskussionsstoff bieten. Neben den in allen Fördervereinen publizierten Mitteilungsblättern für Mitglieder und Öffentlichkeit wird über Führungen und Infotafeln, Internetforen, besondere Veranstaltungen für Mitglieder, öffentliche Vorträge sowie Partnerschaften mit anderen Vereinen und Organisationen für das eigene Vorhaben geworben. So sind auch mehrere Verbundpartner im Reformationsjahr 2017 bei vielen kirchlichen Veranstaltungen aktiv.

10. Verbundtreffen am 25. März 2017 in Berlin

V.l.n.r.: Wittkopf, Hoffmann, Jonas, Hähle, Schulze, Eckert, Franck, Manertz, Kitschke, Haraszin (Fotograf Uwe Thal)

 

Das 10. „Jubiläumstreffen“ des VZK fand diesmal im Konventraum des Kirchenkreises Berlin Stadtmitte (KKBS) statt, der mitverantwortlich zeichnet für das Projekt „House of One“, in dem zukünftig Judentum, Christentum und Islam ein Bet- und Lehrhaus sowie einen Veranstaltungsort unter einem Dach haben werden („Drei Religionen. Ein Haus“). Superintendent i.R. Wittkopf gab am Nachmittag eine eindrucksvolle Vorstellung zu Intention, Entwicklung und Bauplanung (www.house-of-one.org).
Am Vormittag konnte der VZK den 10. Partner begrüßen: Das „Erinnerungsprojekt Stadtkirche Bad Muskau“. Seine Initiatorin, Frau Brigitte Haraszin, stellte die Geschichte der Kirche bis zu ihrer teilweisen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, die erfolglosen Versuche ihrer Wiederherstellung und den heutigen Gedenkort mit Bronzemodell, Informationstafeln und Holzkreuz vor (s.a. den Link unter „Aktuelles“ auf dieser Seite).
Bei den aktuellen Berichten aus der Arbeit der Verbundpartner war diesmal Schwerpunkt die besonders betrübliche Situation für unsere Freunde aus Magdeburg seit dem verhängnisvollen Scheitern ihrer Bemühungen, im Stadtrat eine Mehrheit für eine Aufwertung des Ulrichsplatzes zu erreichen. Der Antrag sah vor, dort an die 1956 endgültig vernichtete Ulrichskirche mit ihrem aus Originalteilen wiedererrichteten Portal zu erinnern. Für diese topographisch wie architektonisch eher sehr minimalistische Lösung war selbst im Lutherjahr kein Platz! Die VZK-Vertreter beschlossen einstimmig eine Resolution des Verbundes als Zeichen der Solidarität und des Widerstandes, die im Frühjahr veröffentlicht wird.
Gegenstand der weiteren Erörterungen in Berlin waren Formen der Öffentlichkeitsarbeit und Spendenakquise - insbesondere im Reformationsjahr - sowie die Einbeziehung weiterer Erinnerungsvorhaben, die den Zielen des VZK entsprechen (Vernichtung von Kirchen aus ideologischen Gründen). Von einer Öffnung der Verbundtätigkeit hin zu Profanbauten wurde Abstand genommen.

11. Verbundtreffen am 11. November 2017 in Magdeburg

Teilnehmer: St. Hoffmann, R. Eckert, U. Thal, Ch. Jonas, J. Hähle, A. Kitschke, R. Manertz

 

"Durch Auslöschung wird Geschichte manipuliert" (Chr. Schüle) stand als Motto über dem 11. Treffen des VKZ im neu erstandenen Gemeindehaus der Wallonerkirche. Der Verbund wollte mit Auswahl dieses Tagungsortes seine besondere Solidarität mit dem Kuratorium Ulrichskirche zum Ausdruck bringen, nachdem dessen  Bemühungen, das originale Portal der Ulrichskirche an historischer Stelle auf dem Ulrichplatz zu errichten, im Frühjar 2017 an einem äußerst knappen Stadtratsbeschluss gescheitert waren. Der Verbund stellt sich weiterhin mit der Kraft aller seiner über 1300 Mitglieder hinter die nicht nachlassenden Anstrengungen des Kuratoriums, den Wiederaufbau des Kirchenportals doch noch zu realisieren. Das 10-jährige Vereinsjubiläum hat dazu neue Motivation und Zuversicht freigesetzt. Umfragen in der lokalen Presse und im Netz ergeben ganz überwiegend eine Zustimmung der Beteiligten zum geplanten Vorhaben. Man wird nun die weitere Entwicklung abwarten müssen - eine leise Hoffnung scheint sich jedoch abzuzeichnen, dass es weitergehen kann. Ansonsten standen die Beratungen ganz im Zeichen der Aktivitäten der Verbundpartner im Reformationsjahr 2017, den ersten Ausschachtungen für das künftige Mehr-Religionen-
"House of One" am Petriplatz in Berlin, dem Abschluss der Außenarbeiten an der Gedenkstätte Sophienkirche in Dresden, dem endlich erfolgten Baubeginn der Garnisonkirche in Potsdam und der ebenso lang ersehnten Eröffnung der Universitätskirche und Aula St. Pauli zu Leipzig.
Weitere Themen waren die vielfältigen Aktionen der Verbundpartner und des Verbundes selbst in der Öffentlichkeitsarbeit sowie eine professionellere Präsenz des VZK durch eigenes Werbematerial.

12. Verbundtreffen am 20. Oktober 2018 in Bad Muskau

 

v.l.n.r. Haraszin, Schulze, Hähle, Eckert, Manertz, Bork

 

Die Beratungen der Herbsttagung des VZK am Rande des UNESCO-Welterbes Fürst-Pückler-Park standen zunächst im Zeichen der Informationen über die ehemalige Stadtkirche, die 1959 auf Geheiß der SED gesprengt wurde. Unsere Gastgeberin Frau Brigitte Haraszin führte sehr ausführlich über das Gelände am Kirchplatz, auf dem Gedenktafeln und in Form der Apsis gepflanzte Bäume an die Stadtkirche erinnern (s. Beitrag im Link „Erinnerung“ auf dieser Seite). Am Nachmittag zeigte Frau Haraszin den Teilnehmer/innen äußerst kenntnisreich Teile von Stadt und Park.

Themen der Sitzung waren u.a. wie immer neueste Entwicklungen bei den Verbundpartnern sowie die Aufnahme des Quartiersprojekts St. Ansgariikirche Bremen als neues Mitglied mit Beobachterstatus. Des weiteren standen auf der Tagesordnung Werbeformen des VZK wie eigene Karten/Flyer, Werbung des VZK bei den Verbundpartnern sowie Effektivierung von Kommunikation und Organisation innerhalb und außerhalb der regelmäßigen Treffen. So wurden für die Zukunft jeweils eine Frühjahrs- und eine Herbsttagung mit festen Terminen verbindlich festgelegt. Des weiteren werden bis auf Ausnahmen künftig alle VZK-Treffen zentral in Potsdam stattfinden. Da die baldige Fertigstellung der Sophienkirche/ Busmannkapelle in Dresden bevorsteht, findet als eine solche Ausnahme die Frühjahrstagung 2019 dort statt.

13. Verbundtreffen am 6. April 2019 in Potsdam

 

v.l.n.r. Kitschke, Schulze, Eckert, Hähle, Dombert

 

Wie in Bad Muskau beim 12. Treffen des VZK in Bad Muskau beschlossen, trafen sich die Verbundpartner diesmal in Potsdam, das - mit Ausnahmen - zukünftig  zentraler Tagungsort des VZK sein wird.
Naturgemäß stand die nun endlich begonnene Wiedererrichtung der Garnisonkirche im Mittelpunkt der Beratungen. Die Teilnehmer hatten am Nachmittag Gelegenheit, sich über den beeindruckenden täglichen Fortschritt der Arbeiten bei einer Führung über die Baustelle zu informieren: Der Sandstein-Sockel ist bereits fertiggestellt, weist umlaufend in vier Sprachen den Text: „Richte unsere Schritte auf den Weg des Friedens“ (Lk 1,79) auf und bildet nun die Basis für den Turm, in dem u.a. 2,5 Millionen Ziegel verbaut werden. Die hierfür erbrachte außerordentliche Leistung von Fördergesellschaft und Stiftung zum Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche erhält damit in einigen Jahren ihren krönenden Abschluss.
Berichtet wurde auch über die Tätigkeit des Wissenschaftlichen Beirats, der den Wiederaufbau begleitet und u.a. für das Jahr 2020 ein Symposion zum Thema „Kirchen als Erinnerungsorte“ plant. Weitere Themen der VZK-Frühjahrstagung waren die Öffentlichkeitsarbeit, die bevorstehende Vereinsgründung unseres kooptierten Partners Ansgariikirche Bremen, die Aktivitäten des Vereins Johanniskirchturm Leipzig e.V., die unermüdlichen Bemühungen des Kuratoriums Ulrichskirche um wenigstens eine Minimallösung in Magdeburg sowie der bevorstehende Abschluss der Arbeiten an der Busmannkapelle in Dresden. Hiervon wollen sich die Verbundpartner beim nächsten Treffen des VZK im Herbst 2019 vor Ort überzeugen.
 

14. Verbundtreffen am 19. Oktober 2019 in Potsdam

 

Baustellenbesichtigung in Potsdam

 

Bei ihrem Herbsttreffen 2019 konnten sich die VZK-Mitglieder vom enormen Baufortschritt bei der Errichtung des Garnisonkirchenturms überzeugen. Neben dessen Wiederaufbau stehen die Neuinstallation des Glockenspiels sowie die künftige Nutzung des Gebäudes im Mittelpunkt. Sie wird von den Beratungen und Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirats begleitet, die darin u.a. einen zukünftigen Ort des Dialogs und von Frieden und Versöhnung sehen. In Berlin bemüht man sich um den Schutz des Nikolaiviertels und die Milderung der Folgen des immer mehr zunehmenden (Bus-)Tourismus‘. Weitere Aktivitäten sind die Errichtung des „House of One“ und Spurensicherungen des jüdischen Lebens in Berlin. In Leipzig kämpfen Stiftung Universitätskirche und Paulinerverein um die Anbringung der barocken Kanzel u.a. mit Hilfe von Online-Petitionen und der Verein Johanniskirchturm bemüht sich um die Gestaltung des Johannisplatzes mit Einbeziehung des wiederaufzubauenden Turms. In Dresden sieht die Fördergesellschaft der endgültigen Fertigstellung der Busmannkapelle im Sommer 2020 entgegen und in Magdeburg will das Kuratorium Ulrichskirche erneut einen Anlauf für die Sichtbarmachung des Grundrisses der Kirche auf dem Ulrichsplatz starten. Unser neuer Kooperationspartner Ansgariikirche zu Bremen steht vor der Eintragung ins Vereinsregister. Der VZK als Dachorganisation sowie einzelne Verbundpartner haben sich an mehreren Petitionen und Stellungnahmen zu verschiedenen Aktionen der jeweiligen Vereine beteiligt.

15. Verbundtreffen am 17. Oktober 2020 in Potsdam

 

Schulze, Thal, Kitschke, Manertz, Hähle, Berg, Leinemann (v.l.n.r.)

 

Das diesjährige Herbsttreffen des Verbundes Zerstörte Kirchen (VZK) stand im Schatten der Corona-Krise. Dennoch fanden sieben Teilnehmer den Weg nach Potsdam. Ein sehr positives Signal ging von Dresden aus: Dort konnte Anfang Oktober der „DenkRaum Sophienkirche“ feierlich eröffnet werden. Damit fand die jahrelange aufopferungsvolle Arbeit der unermüdlich für diesen Bau kämpfenden Fördergesellschaft für die „Gedenkstätte Sophienkirche/Busmannkapelle“ ihren krönenden Abschluss. In seinem Jahresbericht konnte der Sprecher des VZK, Rainer Manertz, trotz der durch Corona bedingten Zwangspause einige Erfolge aufzeigen: Für eine Mitwirkung im VZK konnte der Förderverein Wehrkirche Triebel gewonnen werden, mit der Stiftung Altes Rathaus Halle bzw. der Bürgerinitiative Rathausseite wurden Kooperationsgespräche aufgenommen. In Potsdam stellten die Kollegen aus Berlin ihre Projekte vor, u.a. Nikolaikirche und Schinkelsche Bauakademie, Bremen den aktuellen Stand der Bemühungen zum Wiederaufbau der Ansgarii-Kirche, die Leipziger neue Entwicklungen bei der Johannis- und Universitätskirche, die Magdeburger neue Ansätze, wieder mit der Stadt ins Gespräch zu kommen, um eine Erinnerung an die zerstörte Ulrichskirche wachzuhalten. Potsdam kann nun schon auf die stolze Höhe von 24 m des Garnisonkirchenturms verweisen. In der Öffentlichkeitsarbeit waren Themen der neue VZK-Flyer, der schon eine kostenlos von einem Potsdamer Sponsor gedruckte Neuauflage erfahren hat, die Vorstellung des VZK bei Vortragsveranstaltungen, Mitgliederversammlungen und in den verschiedenen Vereinspublikationen sowie Planung und Durchführung von gemeinsamen Vorstandssitzungen.

16. Verbundtreffen am 16. Oktober 2021 in Potsdam

 

Der Kirchturm der Garnisonkirche wächst in die Höhe

 

Wegen der andauernden Corona-Pandemie musste 2021 das Frühjahrstreffen des Verbundes Zerstörte Kirchen (VZK) erneut ausfallen. So traf man sich stattdessen am 16. Oktober in Potsdam zur Herbsttagung. Besonders beeindruckend war für alle der enorme Baufortschritt am Turm der Garnisonkirche. Er ist bereits über vier Stockwerke gewachsen und beherrscht - obwohl versteckt unter Gerüsten - schon den Straßenraum. Bald wird der ehemals berühmte „Potsdamer Dreikirchenblick“ aus Heiliggeist-, Nikolai- und Garnisonkirche wieder komplett sein …!

Mit dieser Ausnahme waren im vergangenen Jahr Corona bedingt weniger Aktivitäten zu verzeichnen. Besonders schmerzlich ist allerdings ein erneuter Rückschlag für die unentwegten Bemühungen des Kuratoriums Ulrichskirche in Magdeburg: Unmittelbar vor dem VZK-Treffen wurde im Stadtrat ein interfraktioneller Antrag zur Genehmigung einer Suchschachtung auf dem Ulrichsplatz mit nur einer (!!) Stimme Mehrheit abgelehnt. Der VZK beschloss in Potsdam einstimmig, die Kolleg/innen in Magdeburg wie schon 2017 mit einer gemeinsamen Erklärung zu unterstützen. In Leipzig bemüht sich der Paulinerverein weiterhin um die Installierung der bedeutenden Barockkanzel in der neuen Universitätskirche und um eine angemessene Erinnerung an die über 800 dort begrabenen Persönlichkeiten. Der Verein Johanniskirchturm Leipzig zeigt eine Ausstellung zu Johanniskirche und -platz in der Alten Nikolaischule. Die Besucher können die Geschichte des Areals erfahren und sehen, wie eine Vision von Kirche und Platz aussehen könnte.

In den Diskussionsbeiträgen wurde auch deutlich, wie die flächendeckende Vernichtung von Kirchen in der DDR in die allgemeine sozialistische Stadtbaupolitik eingeplant und vollzogen wurde. Die von ihr geschlagenen Wunden sind auch Thema vieler Initiativen in Berlin, so zum Beispiel Unter den Linden oder die Schinkelsche Bauakademie. Schwerpunkte der VZK-Arbeit sind nach wie vor Sponsorengewinnung und Spendenakquise, viele Formen der Öffentlichkeitsarbeit und der gegenseitigen Unterstützung.

Anschließend hatte der VZK die Gelegenheit, an der Mitgliederversammlung der FWG Potsdam teilzunehmen.

Für die Frühjahrstagung im April 2022 ist zu hoffen, dass das Treffen wieder stattfinden kann.

17. Verbundtreffen am 19. November 2022 in Potsdam

 

Mitglieder des VZK auf der Baustelle der Garnisonkirche

 

Auch 2022 konnte lediglich zu einer VZK-Sitzung im Herbst eingeladen werden. Obwohl leider nur wenige den Weg nach Potsdam fanden, entwickelte sich ein fruchtbarer und interessanter Austausch. Im Frühjahr 2022 wurde in Potsdam ein neuer Vorstand der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche (FWG) gewählt. Daher präsentierten sich in der Runde zum ersten Mal die neue Vorsitzende, Frau Maike Dencker, und die neue Geschäftsführerin, Frau Norma Strunden. Sie informierten über die aktuellen und künftigen Vorhaben der Fördergesellschaft. In mehreren Projektgruppen wird auf verschiedenen Arbeitsfeldern wie etwa Öffentlichkeitsarbeit, Finanzen, Mitgliederbetreuung oder Finanzen eine effizientere Projektentwicklung angestrebt. Im Zusammenwirken mit örtlichen Vereinen soll die FWG stärker in der Stadtgesellschaft verankert werden. 2023 wird das sog. „Countdown-Jahr“ mit den notwendigen Vorbereitungen, 2024 geht es an den Start mit und im dann fertigen Turm. In Berlin ist man weiterhin sehr aktiv in der forcierten Mitgestaltung der historischen Mitte und hat als weiteres Betätigungsfeld die alte Freilichtbühne im Volkspark Rehberge gefunden. In Leipzig konzentriert sich der Johanniskirchturm e.V. auf die Freilegung der Bach-Gellert-Gruft auf dem Johannisplatz und sucht verstärkt das Gespräch mit hier zu beteiligenden städtischen Institutionen. Hieran ist auch der Leipziger Paulinerverein interessiert, beide Vereine wollen ihre Zusammenarbeit intensivieren. In der wieder erstandenen Universitätskirche St. Pauli wird weiterhin um die Anbringung der bedeutenden Barockkanzel gerungen. Die Frühjahrstagung im für Ende April 2023 ist geplant.

Aktualisiert am 03.01.2023